Morbus Meniére und die Würde des Menschen
Die Würde des Menschen ist unantastbar (Art. 1 Abs. 1 Grundgesetz)
Kraft, die ich dringend brauchte, um durchzuhalten. In einer Situation, in der jede Minute zur Ewigkeit wird. Nach diesem Anfall habe ich auf die Gentamicinbehandlung gedrängt.
Leon Wurmser, ein Psychiater und Psychoanalytiker, versteht die Scham als Hüterin der menschlichen Würde. Daraus schließe ich, dass wer sich nicht schämen kann oder will, sich selbst der Würde beraubt. Das erste, was uns Menschenkinder impliziert wird ist ja, nicht mehr in die Windeln zu machen, »sauber« zu werden. Dabei werden die unterschiedlichsten Methoden des zuständigen Erziehungsberechtigten angewendet, vermutlich entsteht dabei das Schamgefühl.
Wobei natürlich die Frage bleibt, was beschämender ist: Auf allen vieren zu kriechen, oder ins Bett zu machen. Entwürdigend ist beides. Der folgende Text ist vor dieser Überlegung entstanden.
einen lustgewinn
wenn sich sein feind
verletzt ins unterholz
zurückzieht
du möchtest dich sicher weiden
an meinem leid
du soll es wissen
ich kann nichts essen
ich kotze mir
die seele aus dem leib
und ich muss
ganz viel weinen
wie ein wurm vor dir kriechen
um deinen triumph
vollkommen zu machen
schlecht verheilte wunden
wieder aufgerissen
mehr nicht
nie wieder dir
einem eiskalten engel
begegnen