Das Innenohr – Ein Meisterwerk der Natur
Vielleicht kann ich einen Vergleich anbringen. »Der Rote Faden«, der sich durch das Leben zieht. Goethe hatte ihn in seinem Werk »Wahlverwandtschaften« erwähnt. Die Schiffe der Britischen Krone waren mit Tauen ausgestattet. In diese wurde ein roter Faden eingearbeitet und wiesen dadurch das Eigentum aus. Dieser Faden konnte nicht entfernt werden, ohne das Tau zu zerstören. Ein genialer Trick.
Eine abschließende Diagnose kann auch nur post mortem, also nach dem Tod, gestellt werden. Dazu ein Textausschnitt aus »nimm es nicht persönlich«
post mortem
können wir
gewissheit erlangen
postmortal
kann ein ausguss gemacht werden
dann wissen wir es bestimmt
ich nicke ab und schaue aus dem fenster
post mortem
bin ich
bei dem wir
nicht mehr dabei
es wäre mir dann
auch egal
denke ich
das wir
das kann ich ihr nicht sagen
denn dann müsste ich zuerst lachen
und es ist mir im moment
nicht nach späßen
post mortem
Es kann also nur vermutet werden, dass es sich so verhält. Diese Vermutung erschien mir aber logisch und so griff ich sie auf: Es befinden sich in einem Art Behälter zwei unterschiedliche Flüssigkeiten, A und B. Diese sind durch ein Häutchen voneinander getrennt. Durch irgendeinen Umstand, wir können ihn »Wackelkontakt« oder auch »Laune der Natur« nennen, sammelt sich zuviel Flüssigkeit A an. Das Häutchen dehnt sich aus, kann aber irgendwann dem Druck nicht mehr standhalten. Es reißt ein und beide Flüssigkeiten vermischen sich. Das löst den Innenohr-Tsunami aus. Bis sich das Membran wieder geschlossen, und damit A und B wieder getrennt sind, tobt der Anfall.
Stellen Sie sich vor, ein Tropfen Flüssigkeit, vielleicht
nicht größer, als eine nicht geweinte Träne, die einen Mann wie Julius Caesar
in die Knie zwang, Martin Luther denken ließ, er sei vom Teufel besessen und
Vincent van Gogh in den Selbstmord trieb.