Morbus Menière - Was ist das für eine mysteriöse Erkrankung?


Morbus Menière, ist nach dem französischen Arzt Prosper Menière benannt, der diese Krankheit nicht erfunden hat, aber sie erstmals 1861 als selbstständiges Krankheitsbild beschrieb. Menière war übrigens ein Freund der Künste und mit den Schriftstellern Victor Hugo und Honoré de Balzac befreundet, aber das nur am Rande.

Bevor Jean-Martin Charcot, ein französischer Neurologe, 1874 diese wissenschaftliche Beschreibung als »Menière'sche Erkrankung« bekannt machte, wurde das Krankheitsbild als eine Form von Epilepsie bewertet. Wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, der Meinung sind, dass Julius Caesar, Vincent van Gogh oder Martin Luther Epileptiker waren, dann revidieren Sie bitte Ihre Meinung. Diese Männer litten, so wie ich auch, an Morbus Menière. Wobei ja »Epilepsie« »der Anfall« oder »der Übergriff« bedeutet, das Krankheitsbild auch als »Fallsucht« beschrieben wurde. Auch ich als Betroffene hatte das starke Bedürfnis, mich hinlegen zu wollen und zu müssen, wenn mich ein Menière Anfall wie ein feindlicher Angriff traf. Darum wundert es mich nicht, dass MM der Epilepsie zugeordnet wurde.

Wenn Sie nach Informationen über Morbus Menière suchen, wird Ihnen immer wieder der Satz begegnen: »Leider sind die genaueren Hintergründe dieser Erkrankung immer noch nicht bekannt, dementsprechend ist es schwierig, eine gezielte Behandlung durchzuführen.« Morbus Menière ist eine sogenannte Ausschlussdiagnose, d.h. es müssen viele andere Ursachen als Verursacher ausgeschlossen werden, bevor die Diagnose als solche gestellt werden kann. Vermutet wird jedoch, dass Auslöser der Schwindelanfälle und auch die Ursache der Schwerhörigkeit, eine pathologische Druckerhöhung der Innenohrflüssigkeit ist.

Es gibt auch nicht das eindeutige Krankheitsbild, denn die Anfälle können durchaus unterschiedlich verlaufen. Manche Betroffene haben vielleicht nur ein Ereignis in ihrem Leben, andere werden ihr Leben lang gebeutelt. In meinem Fall hat es fast zwei Jahrzehnte gedauert, bis die Diagnose gestellt wurde. Diese schwere Zeit habe ich in meiner Publikation 

»menière desaster - Der Feind in meinem Innenohr« 

beschrieben. Dabei habe ich mich eines lyrisch-poetischen Schreibstils bedient. Das hatte seine Gründe. Dieser Schreibstil schaffte mir eine zusätzliche Distanz zu den Ereignissen. Jeder Anfall war für mich ein traumatisches Erlebnis, glich einer Bombe, die in meinem Innenohr explodierte.



Das Buch ist in Buchläden erhältlich.


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